Entwicklung

Trotz der Krise und den über Medien verbreiteten Informationen über Untergang unserer Werften zählt immer wieder die Seewirtschaft als eine wichtige Branche in Pommern und arbeitet einen erheblichen Teil im Bereich der Einnahmen und der Beschäftigung aus.

Die beiden Häfen in Gdańsk und Gdynia modernisieren sukzessiv ihre Umlade-, Lager- und Logistikpotentiale. Trotz der Tatsache, dass die Häfen in den letzten Jahren wegen der herrschenden Wirtschaftskrise kleinere Umsätze notiert haben, sind sie doch in der Lage, in Kürze der pommerschen Region viele Entwicklungsimpulse zu verleihen. Die heutige Globalisierung bedeutet, dass wir zur Zeit Zeugen eines beispiellosen Zuwachses im Bereich des internationalen Handels sind. Wenn wir auch die Tatsache berücksichtigen, dass 90 % des Außenhandels Europas und beinahe 40 % seines Innenhandels über Häfen erfolgt, dann verstehen wir ganz einfach, was für riesige Herausforderungen im Zusammenhange mit dem wachsenden Bedarf vor europäischen, darunter vor polnischen Häfen stehen.

Langsam verbessert sich Zutritt mit Verkehrsmitteln zu unseren Häfen und zwar dank der gebauten Autobahn A-1 und dank Modernisierung der Eisenbahnlinien E-65 und CE-65. Die letzten Informationen betreffend Inbetriebnahme im Rahmen des Danziger Tiefwassercontainerterminals einer Schifffahrtslinie der Firma Mearsk für regelmäßige überkontinentale Verbindungen mit China schaffen eine Chance, dass Gdańsk langsam zu einem Ozeanhafen und nicht nur zu einem Zufuhrhafen wird. Zu diesem Zweck ist Vervielfachung der Bemühungen für Bau großer Logistikzentren in der Nähe von unseren Häfen notwendig.

Eine seriöse Krise erlebt zur Zeit die pommersche Werftbranche. Das ist mit Dominierung der Werften aus Fernosten verbunden, welche ca. 90 % der Werftproduktion in der Welt übernommen haben. Die EU-Anteile sind in der Schiffindustrie auf 7 % heruntergefallen. Die veränderte und modernisierte polnische Werftindustrie kann aber ihre Chance unter den neuen wirtschaftlichen Bedingungen z. B. in solchen Bereichen, wie: Bau und Reparatur von Jachten, Bau von Sondereinheiten aus dem Bereich der Off Shore-Flotte (u. a. Bohrinseln) finden.

Die Schlüsselsache ist unter dem Aspekt der Seebranchenverfassung in Pommern Management im Seewirtschaftsbereich. In Polen sind wir daran gewöhnt, dass die Seewirtschaft Domäne des Staates darstellt. Unserer Meinung nach ist immer wieder der Staat für die Verfassung des Sektors verantwortlich. So war es sowohl in der Zeit der 2. Republik Polen als auch in der Zeit der Volksrepublik Polen. Dieses Denken haben wir heutzutage auch in die Gegenwart verlagert. Die neuen Herausforderungen im Bereich der globalen Entwicklungstendenzen (Dezentralisierung der Macht und Untergang der Bedeutung ökonomischer Instrumente des nationalen Staates) sowie die Praxis in den Westeuropaländern bestätigen, dass die neue Seewirtschaft eines dezentralisierten horizontalen Netzmanagements (genannt heute vom Englischen ?Cluster?) bedarf. Die Gemeinden und Regionen sollen eben ihre Initiativen zum Schaffen von Entwicklungsbedingungen für die Seewirtschaft, zum Erhöhen ihrer Innovativität und ihres Unternehmungsgeistes vergrößern; sie sollen die Tatsache gut ausnutzen, dass die Transport-, Umlade- und auch die Produktionsinfrastruktur (Hafenvermögen) in ihren Grenzen liegen. Zu den Aufgaben der Gemeindeverwaltungen gehört die Raumbewirtschaftungsplanung (so wesentlich bei uns in der Woiwodschaft schon wegen Notwendigkeit der Sicherung von Seeküstengrundstücken zu Zwecken, verbunden mit höherem Bedarf) und die Selbstverwaltungsorgane in den Seeküstenwoiwodschaften sind dagegen für die wirtschaftliche Entwicklung verantwortlich und sollen eigene Strategien sowie ihre regionalen operativen Programme in dem Bereich vorbereiten.

Deswegen trifft die Selbstverwaltung der Woiwodschaft Pommern Maßnahmen für Seewirtschaftsentwicklung. Im Kompetenzbereich der Abteilung für Wirtschaftsentwicklung liegen Aufgaben, verbunden mit ?ausgeglichener Seewirtschaftssektorentwicklung in der pommerschen Region und mit Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit sowie der Innovativität des Sektors?.

Die Maßnamen werden über folgende Initiativen getroffen:

  1. Kreieren und Förderung in Polen der Entwicklungszone im Rahmen des Transportkorridors Ostsee-Adriatisches Meer.
  2. Unterstützung der Managementdezentralisation für pommersche Häfen von Hauptbedeutung für die Nationalwirtschaft.
  3. Initiieren von Maßnahmen zur Erhöhung der Seewirtschaftsinnovativität in der Woiwodschaft Pommern durch Erweiterung des Zusammenarbeitsnetzes von Firmen und wissenschaftlichen Instituten.
  4. Initiieren von Maßnahmen zur Entwicklung kleiner Seehäfen in der Danziger Bucht, an der Ostseeküste und an der Weichsel-Nehrung im Bereich ihrer touristischen, Fischer- und Handelsfunktionen.
  5. Unterstützung des die Ökologie fördernden intermodalen Transportsystems und der Bahnbeförderungen im Rahmen des Transeuropäischen Transportkorridors Nord-Süd.
  6. Koordinierung und Monitoring von Investitionen aus dem Transportbereich zur Sicherstellung des Zutritts auf dem Landwege zu den Häfen in Gdańsk und Gdynia unter Verwendung von EU-Finanzmitteln (im Rahmen des Operativen Programms ?Infrastruktur und Umwelt?).
  7. Zusammenarbeit im Seewirtschaftsbereich mit Unternehmen, Anstalten und Institutionen aus der Businessumgebung, Organisationen der wirtschaftlichen Selbstverwaltung, wissenschaftlichen Zentren, Einheiten der territorialen Selbstverwaltung und mit Intergemeindenverbänden (z. B. ZMiGM = Verband der Seestädte und -gemeinden, SMAB = Verein der Bernsteinautobahnstädte).
  8. Organisierung von Konferenzen, Seminaren, Symposien, gewidmet der Seewirtschaft.

Quelle: Marschallsamt der Woiwodschaft Pommern in Gdańsk